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125m TG Walchensee Galerie Juni 2007

 

Team: Roland Kring, Robin Sporrer

 

Samstag, den 23.06.2007

Es wurde von uns ein Rebreather-TG an der Galerie geplant und in der Folge am 23.06.2007 auch erfolgreich durchgeführt. Bei diesem Tauchgang werden wir eine Maximaltiefe von 126 m erreichen und bei 122m den Leichnam eines Sporttauchers vorfinden. Bei diesem Tauchgang haben wir aufgrund der derzeitigen Sprungschichtensituation (Kälte) im Vorfeld eine Bottomtime von nur 10 min auf einer Durchschnittstiefe von 110 m veranschlagt. Die Abstiegszeit wurde in der Grundzeit nicht berücksichtigt. Durchgeführt wurde dieser TG jeweils mit RB 80/RB 2000 und Doppel-20 mit Trimix 12/75. Das Backgas in den Doppel 20 diente als Safetygas und wurde während des TG - ausser zum inflaten des Wings und für die Gasbreaks nicht verwendet.

Als primäre Gasquelle für die Bottomtime jenseits von 54 m diente eine Stage (80 cbf)mit einem Trimix 12/75, daneben kamen 4 Dekogase in 80 cbf Stages zum Einsatz. Hierbei handelte es sich in der Mehrzahl um Standarddekogase (O2, 50/25, 35/35) mit den üblichen MOD´s sowie als "Exot" um ein 25/45 mit einer von uns gesetzten MOD von 54 m.

Als reguläres 4. Dekogas ist in der einschlägigen Literatur und in einigen TG-Berichten ein Trimix 21/35 angegeben, welches üblicherweise ab 57 m Tiefe für die Dekompression eingesetzt wird. Aufgrund des uns ungünstig erscheinenden He- und N2 Drops beim Wechsel vom Bottommix (12/75) auf das Dekogas (21/35 -> 25/45) haben wir uns nach verschiedenen Überlegungen hinsichtlich einer besseren Dekoqualität für ein Trimix 25/45 als 4. Dekogas entschieden, welches wir ab einer Tiefe von 54 m einsetzten. Zudem nutzten wir dieses Gas, um ab 15 m Tiefe auf dem Rebreather bis auf 54 m abzutauchen.

Der TG wurde also insgesamt mit jeweils 5 x 80 cf Stages und einer Heizröhre für die Versorgung der 80 W bzw. 100 W Heizhemden durchgeführt, Unterwassersupport war nicht vorhanden.

Initial wurde der RB 80 beim Abtauchen mit dem Trimix 25/45 als "Travelgas" versorgt und an der Wasseroberfläche der Atemkalk zunächst warm geatmet. Anschließend erfolgte der Abstieg OC zunächst auf eine Tiefe von 15 m, dort wurde von OC auf den RB gewechselt und nach dem RB-Check mit dem 25/45 auf eine Tiefe von 54 m die Geröllhalde in Richtung Wand abgetaucht. Auf 54 m erfolgte dann der Wechsel auf die Stage mit dem Trimix 12/75 gefolgt von dem weiteren Abstieg. Wir passierten beim Abstieg die üblichen "Sehenswürdigkeiten" (Paulaner Fahne bei ca. 80m, Autowrack auf ca. 93m, Kreuz auf ca. 100 m) und tauchten die Geröllhalde immer weiter ab und entfernten uns dabei etwa 10-15 m vom Ende der Steilwand. Bei 122 m sichteten wir den Leichnam eines unbekannten Sporttauchers, welcher auf der Seite liegend zur Hälfte mit Silt bedeckt war und mit einer ersten Stufe und einer Monoflasche ausgestattet war. Wir umrundeten die Leiche und erreichten dabei eine Maximaltiefe von 126 m, danach hoben wir den Daumen und tauchten an die Steilwand zurück und begannen ab 94 m in der Nähe des Autowracks mit den üblichen Deepstops und leiteten die Dekompressionsphase ein. Auf 54 m erfolgte der Wechsel vom Trimix 12/75 auf das erste Dekompressionsgas 25/45, gefolgt vom Wechsel auf 36 m auf das zweite Dekogas 35/35, bei 21 m auf das 50/25 Gas und schließlich der Wechsel auf O2 auf 6 m Tiefe. Vor den Gaswechseln erfolgten jeweils Gasbreaks mit dem Trimix 12/75. Auf 6m wurden Breaks mit dem Rückengas im Verhältnis 12:6 durchgeführt.

Bei dem TG bedienten wir uns eines Bühlmann basierten Profils mit GF low 0,1/ GF high 1,2, wobei wir uns auf der Deko entschieden nochmal etwa 10% des 6m Stops zu kürzen. Die Deko funktionierte bei uns problemlos, leider stand kein Doppler zur Verfügung mit dem man dies hätte objektivieren können, aber das Weißbier und die Würstl am Abend haben uns gut geschmeckt ;-)

Danke an Holger M, Stefan G, Tibor, Andy fürs abnehmen der Stages und aus dem Wasser helfen. Echt super nett von Euch

Im Oktober 2007 war dann die Kripo bei Roland zu Hause und spiele ihm ein paar U/W Videosequenzen vor die sie mit dem ROV machten. Die Polizei kam dem Leichnam schon relativ nahe. Es ist auf dem Video z.B. der Maschendrahtzaun auf ca.
120m zu sehen. Der Leichnam lag max. 3-4m von dem Zaun entfernt. Da sie aber leider ab dem Zaun in die falsche Richtung mit dem ROV "gefahren" sind, konnten sie den Toten nicht finden. Da ich aber die Stelle noch sehr genau kannte, konnte ich anhand des Videos genaue Angaben machen.

Leider darf ich (Roland) das mir gezeigte Video nicht zeigen.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase