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Die Fahrt mit dem unbekannten Ziel

Team: Mats, Max, Oliver O. Steffen K., Steffen B. Aline, Dierk, David, Marc Christopher

Unser Projekt 2021 sollte uns erneut an die Gourneyrou führen. Wir hatten uns gut vorbereitet, mit neuem Equipment ausgestattet und wollten dort die Vermessung weiter voran treiben. Aus dem Team mit dabei waren Mats Pape, Max Fahr, Oliver Ober, Steffen Kiesecker, Steffen Burger sowie zwei Gäste David Runde (OC) und Marc Christopher Menzel (RB80) sowie unsere Supporter Aline Schiersmann und Dierk Schwick.

 

Diesmal war es nicht Covid-19, sondern das Wetter, das uns einen Strich durch die Planung machte. Die Woche vor unserer Projektwoche regnete es in ganz Europa. Regenwolken zogen sich von dem Atlantik bis hinüber zur Adria. Wir kontaktierten unsere Kontakte in Frankreich, Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien. Niemand konnte uns Mut zusprechen dass das noch etwas wird in irgendeine Höhle zu kommen. Ein Umplanen auf Griechenland, um der Insel Kefalonia noch einen Besuch abzustatten und nach weiteren Eingängen in das 30km lange Höhlensystem zu suchen war leider durch den verbunden enormen Aufwand so kurzfristig nicht möglich.

Wir verschoben unsere geplante Abfahrt von Freitag auf Samstag. Von Samstag auf Sonntag. Täglich kontaktierten wir unsere Spitzel in den Höhlenregionen, immer mit der Hoffnung dass sich was verbessert.

Letztlich einigten wir uns am Sonntagnachmittag ein Team nach Valstagna zu schicken. Die Jungs erreichten das Tal aber erst nach Mitternacht und legte sich schlafen um am Montag mal die Bedingungen zu checken. Der Rest fuhr Montag früh los. Geplant war dass wir spontan auf der Anfahrt nach Valstagna spätestens kurz vor Triest entscheiden ob wir an den Gardasee oder doch nach Valstagna fahren.

Da die Bedingungen nicht optimal waren, Fontanazzi machbar, Oliero schlechte Sicht, aber machbar, entschieden wir uns für den Gardasee mit Heimreise und Zwischenstopp über Valstagna.

 

Mit im Gepäck war Vermessungswerkzeug, Habitat, Leinen, Bedienungsanleitungen und viel Trimix. Wenn wir schon unser Projekt nicht voran treiben können, dann wollten wir die Zeit damit verbringen unsere Fähigkeiten zu erweitern und zu festigen.

Wir nisteten uns in einem netten Aart-Hotel in Riva ein. Das Hotel hat einen netten Garten mit Spielplatz sowie einen Pool. Den Pool für Skilltraining, den Spielplatz für die Vermessung, sowie einen Grill für das tägliche Abendessen ;)

 

In Riva angekommen luden wir stundenlang die Autos aus und verfrachtete das Equipment in den Zimmern. Abends wurde der Grill angeschürt. Gegrillt wurde  Tag für Tag, jedoch ohne Grillkohle, sondern mit Holz der Buchen und Olivenbäume über der loderten Glut.

Dienstag nutzten wir für einen kleinen Trimix-Tauchgang am Hafen von Riva, Tauchgänge zum Einstimmen auf 50 - 80m waren geplant. Ein anfänglich geplantes Training im Flachwasser musste auf Grund der schlechten Sichtverhältnisse abgesagt werden.

 

Am Mittwoch war ein Tauchgang am Crack geplant. Wir wollten dort durch die Felsspalte, mit Zieltiefen zwischen 120m - 150m mit 120min - 300min Runtime. Der Crack ist ein Spalt im Fels, in den man von oben auf ca 50m im "Grund" eintauchen kann. Der Ausgang endet an einer aalglatten Wand zwischen 70 - 90m Tiefe. Man taucht ins "Blauwasser", super Sicht und Steilwand bis auf 120m. In der Deko holten wir ein paar Skill-Trainings vom Vortag nach. Neben Standard-Situationen aus dem CCR Tauchen lag der Fokus ebenfalls auf dem Wechseln von JJ-CCR auf Bailout-RB.

 

Am Donnerstag stand um 8Uhr das Thema Vermessung auf dem Plan. Nach einer Stunde Trockenübung in der Vermessung mit MNemo sowie der anschließenden Visualisierung am PC ging es wieder an den See. Diesmal teilten wir uns auf - eine Truppe ging erneut zum Crack, suchte dort das Ende der Halde am Fuß der Steilwand. Das Ende wurde nicht erreicht, die Jungs drehten bei 160m wieder rum und genossen die nachfolgenden 4,5h Deko mit einlaminierten Zeitschriften.

Die andere Truppe vergnügte sich mit Hammer und Meisel. Es wurde das Habitat mit Hammerschlag gesetzt, ohne Bohrmaschine. Nach ein bis zwei Stunden war es dann so weit ;) Bei abgelegenen Höhlenprojekte ist es wichtig nicht nur auf eine Karte, äh Bohrhammer zu setzen. Im Ernstfall zwar etwas schweißtreibend, aber das Habitat könnte auch ohne UW-Bohrhammer gesetzt werden. Genügend Mann- und Frauen-Power gibt es in unserem Team.

 

Die Heimreise am Freitag erfolgte für die Meisten über Valstagna und einen ausgiebigen Tauchgang in der Oliero. Die Sicht war mäßig, aber tauchbar. Hinter der Oliero versteckt sich ein riesiges Höhlensystem, in dem es bestimmt noch das ein oder andere Neuland zu finden gibt. Auf Grund der späteren Heimreise, sowie dass es für manche der erste Besuch war, lag der Foku eher auf einem entspannten Tauchgang zum Abschluss der "Gourneyrou Projektwoche". David und Aline verabschiedeten sich mit einem letzten Tauchgang im Gardasee von der recht kurzen Woche. In Bozen trafen wir auf den Rest und machten uns auf den Heimweg.

In diesem Sinne

Eure Cavebase