Ausflug ins Herault / Lot Juni 2011
Team: Roland Kring, Tobi Ziegler, Peter Gärtner, Manu Schoch, Oli Kurtz, Tim Löffler, Tibor Czuppon, Darko Petkovic, Marc Grosse, Andreas Voigt
Unsere Reise führte uns wieder einmal nach Frankreich. Wie letztes Jahr kombinierten wir Scouting im Herault mit Funtauchen, diesmal im Lot. Oli und Tim waren schon einen Tag früher losgefahren und machten einen kleinen Umweg über die Ardeche um in die Goul de la Tannerie zu springen und einen kleinen Tauchgang zu machen. Die Bedingungen waren super. Mitteleuropa konnte zu diesem Zeitpunkt auf ca. 2 Wochen Sonne pur zurückblicken. Wir konnten von optimalen Bedingungen bezüglich Sicht und Flow ausgehen. Doch mit unserer Abfahrt entschied sich der Wettergott für Unbeständigkeit und Regen. Wir versuchten trotzdem unser Glück, fuhren an die Gourneyrou und installierten eine Seilbahn bis hinunter zum Höhleneinstieg. Quasi als Testlauf.
Durch die Projekte an der Gourneyras waren wir schon etwas erfahren in Punkto Seilbahninstallation. Aber wir durften feststellen, dass jede neue Umgebung eine neue Herausforderung darstellt. Die Strecke bis zum Einstieg ist ziemlich lang dabei verläuft das erste Stück flach, erst das zweite Stück bietet genügend Steilheit. Aus diesem Grund kann man keine durchgehende Seilbahn nützen, sondern braucht eine Mittelstation, an der die Materialien (Transporttonne, Scooter, Frames) umgehängt werden müssen. Das bedeutet natürlich auch, dass für so ein Projekt mehr Personen benötigt werden.
Tag 1
Der Tag der Anfahrt stellte die meisten auf eine harte Probe da die A5 wegen eines umgestürzten und ausgebrannten Zuckerlasters gesperrt war. Damit kamen 6 Mann plus die Seilbahn in der Dunkelheit an und deshalb konnten wir die Seilbahn nicht wie geplant am Anreisetag aufbauen, sondern erst am 2. Tag. Das brachte den Zeitplan etwas durcheinander.
Tag 2
Am nächsten Tag ging es früh los, das Frühstück gab es noch trockenen Fusses, doch das sollte sich bald ändern: Unbehaglicher Regen setzte ein. So wurde die Besichtigung des Einstieges im Tal für alle zu einer kleinen Rutschpartie. Mit Erschrecken registrierten wir den niedrigen Wasserstand, die Leiter stand nur mit 2 Sprossen im Wasser. Das ist eher ungewöhnlich, um diese Jahreszeit sollte deutlich mehr Wasser im Pool bzw. im Einstiegsbereich sein. Wir ließen uns davon aber nicht entmutigen.
Zur Installation und Bedienung der Seilbahn mussten wir 3 Manschaften bilden, Bergstation mit Autofahrer, Mittelstation zum Umhängen der Tonne und die Talstation. Die Manschaften waren schnell verteilt, Peter koordinierte alles, Tim saß in gewohnter Weise hinterm Steuer, Mark, Andreas und Tibor bildeten die Talstation und die restlichen starken Männer wurden auf Berg- und Mittelstation verteilt. Manu fungierte als „Läufer“ zwischen den Stationen.
Nach einigen Anläufen hatten wir dann die richtige Position des Kabels für die Mittelstation gefunden. Es wurde alles per Foto dokumentiert, damit beim nächsten Mal die einzelnen Installationspunkte klar sind und es insgesamt schneller geht. Bei dem eingesetzten Regen und dem niedrigen Wasserstand entschieden wir uns gegen einen Tauchgang in der Gourneyrou.
Abgebaut waren Seilbahn und Zeltlager dann schnell. Gemeinsam steuerten wir dann das Lot an und verteilten uns auf unsere Unterkünfte (Domain de Gayfie und Moulin de Lantouy).
Tag 3/4
Die nächsten 2 Tage standen für „freies“ Tauchen zur Verfügung. Scheinbar war nicht nur in Deutschland Feiertag (Christi Himmelfahrt), somit war das Lot echt voll mit Tauchern aller Nationen und überall traf man bekannte Gesichter. Am ersten Tag verteilten wir uns. Eine Gruppe (Roland, Tobi, Mark, Andreas, Manu, Peter) fuhr an die Gouffre de St. Saveur und hatten etwas tiefere Tauchgänge im Bereich 75m geplant. Roland, Tobi und Mark hatten in der Bottomstage ein 17/55 dabei, dazu 3 Dekogase (Tx 35/35, Tx 50/20 und O2). Der Trupp wollte gemütlich bis zum Versturz scootern und war nach 2,5 Stunden Gesamttauchzeit wieder im Pool. Manu und Peter wollten die Gelegenheit nutzten und ihre Vermessungenarbeiten in der St. Saveur weiterführen.
Geplant war die vollständige Aufnahme der Daten im kleinen Shunt zwischen 300 und 380m, den Hauptgang bis kurz vor die Glocke hatten die Beiden bereits im April 2011 vollständig kartographiert. Bei diesem Tauchgang kamen die ähnliche Gase zum Einsatz (Tx 15/60, Tx 35/35, Tx 50/25, O2). Die Gesamttauchzeit betrug 4,5h. Tim und Oli, sowie Tibor und Darko hatten sich für diesen Tag die Source de Landenouse und die Emergence de Ressel vorgenommen. In der Landenouse kam bei beiden Teams ein EAN 32 zum Einsatz, max. Tiefe 24m und eine Penetration von 700 bis 1000m, Tauchzeit ca. 90min. In der Ressel flösselten Darko und Tibor bis zum Schacht (max. Tiefe 32m, Penetration 350m, 66 Min). Oli und Tim hatten ihre Scooter dabei und fuhren bis zum 3.T bei 830m (bzw. bekannt als 1. tiefes T), Tauchgerät RB 80, Bottomgas Tx18/45, für die Deko Tx 50/20 und O2.
Nach dem Tauchen ging es noch in den Supermarkt um den Kühlschrank fürs abendliche Grillen zu füllen. Wir trafen uns zu späterer Stunde alle in der Domain de Gayfie, das Haus hatte eine riesige überdachte Terrasse und einen großen Grill. Perfekt für uns. Als Oli und Tim vom Tauchen zurück zur Unterkunft kamen glühte schon der Grill.
Unseren letzten gemeinsamen Tag wollten wir zusammen verbringen. Von einigen Tauchern hatten wir erfahren, dass die Gouffre de Cabouy verhältnismäßig gute Bedingungen haben sollte. So warfen wir unsere Pläne (Emergence de Ressel) über Bord und fuhren an die Cabouy. Als wir um 10:00 Uhr eintrafen war schon alles voll mit Autos und Tauchequipment, die „erste“ Schicht war aber bereits am abrödeln und so wurde bald was frei. Wir platzierten ein paar Rentnertische am Mäuerchen, warfen ein paar Stages und Scooter ins Wasser und rödelten die Rückengeräte auf. Jeder konnte sich hier nach Lust und Laune austoben. Die moderate Tauchtiefe der Cabouy bis 30m erlaubte eine einfache Gaslogistik. Es wurde entweder OC mit Nitrox 32 oder im RB mit Trimixstage 35/35 getaucht. Roland und Tobi wollten bis zum 1. Sump scootern.
Tibor, Oli, Mark und Andreas scooterten bis zur Poumeyssen und steckten kurz die Köpfe aus dem Wasser. Peter, Darko und Manu planten einen Foto Tauchgang. Die Sicht war ganz gut, aber zum fotographieren leider nicht gut genug. Naja, ein paar Bilder gabs doch. Nach und nach kamen alle wieder aus dem Wasser und wir packten die Autos.
Auf der Heimfahrt noch schnell Zwischenstop im Supermarkt, französische Köstlichkeiten für den Grill und den heimischen Kühlschrank besorgen. Für die meisten hieß es am nächsten Tag wieder Heimreise, also mussten vor dem gemeinsamen Grillen noch ein paar Autos gepackt werden.
Abends saßen wir dann ein letztes Mal bei glühendem Grill in großer Runde beisammen. Ein paar Leute verlängerten und wollten noch ein paar Tage Tauchen gehen. Oli und Tim blieben noch bis Montag, Mark und Andreas sogar noch bis Mittwoch.
In diesem Sinne,
Eure Cavebase
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