Projektablauf
Anreisetag (Samstag)
Samstag war Anreisetag und die einzelnen Teammitglieder machten sich aus den unterschiedlichen Ecken Deutschlands auf in die Ardèche. Im Verlauf des Abends trafen nach und nach die einzelnen Fahrgemeinschaften im Camping des Tempeliers (http://www.camping-templiers-ardeche.com) ein. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir für den Ankunftstag nur noch die wichtigsten Dinge vom Parkplatz zu Fuß mitzunehmen und nach Absprache mit den Mitarbeitern vom Campingplatz am Sonntag mit Hilfe der Seilwinde das ganze Tauchmaterial nach unten zur Ardèche zu transportieren.
Transport- und Vorbereitungstag (Sonntag)
Gestärkt durch ein Frühstück mit frisch gebackenen Croissants und Schokoladenbrötchen teilten wir uns in zwei Gruppen auf – Beladen der Seilbahn an der Bergstation und Entladen an der Talstation – und starteten gemeinsam mit den Mitarbeitern vom Campingplatz den Materialtransport. Wir kamen zügig voran und beschlossen parallel zum Be- und Entladen, mit dem Transport des ersten Equipments Richtung Source du Castor zu beginnen. Die Source befindet sich ca. 15 Gehminuten von der Talstation entfernt und bereits letztes Jahr hat sich gezeigt, dass es am einfachsten ist, das notwendige Equipment zu Fuß flussaufwärts zu tragen.
Bereits am Nachmittag hatten wir nach 20 Seilbahnfahrten und einiger Kraftanstrengung des Teams das gesamte Equipment zu unserem Basiscamp kurz vor der Höhle gebracht. Um am Montag gleich mit dem Tauchen beginnen zu können, scooterten Max und Olli die Bail-Out Flaschen über die Ardèche an den Höhleneingang, während der Rest des Teams mit der Vorbereitung der RBs beschäftigt war.
Am Abend versammelten wir uns und planten die ersten Tauchgänge für den kommenden Tag.
Erster Tauchtag: Höhlensetup / Video und Erkundungstag (Montag)
Der Montag startete mit der Einweisung in das Notfallequipment und die Notfallkette. Wo liegt welches Equipment, wie wird die Rettungskette aufgebaut und wer hat welche Ersthelferausbildung und kann ggfs. welche Rolle ausfüllen. Sicherheit steht immer an erster Stelle, denn es kann nie ausgeschlossen werden, dass doch einmal etwas passiert. Deswegen muss auch der Fall der Fälle geplant und abgestimmt sein.
Der Rest des Tages stand im Zeichen der Höhlenvorbereitung für die kommenden Tage. Die Supportteams bestückten die im Vorfeld festgelegten Depots mit Bailoutflaschen, so dass jeder Taucher, neben dem RB, nur mit einer Bailoutflasche am Taucher abtauchen kann. Über die Gasdepots entlang des Höhlenverlaufs wird während des Projekts sichergestellt, dass jeder Taucher bei einem Problem an einem beliebigen Punkt in der Höhle auf sein OC Gas wechseln kann und sich über die Depots mit den benötigten Gasen zum sicheren Austauchen versorgen kann. Zudem nutzten wir die guten Sichtverhältnisse zu Beginn des Projekts aus, um möglichst gute Video- und Fotoaufnahmen zu machen. Den letzten Tauchgang des Tages nutzte das Pushteam, um erfolgreich den Weg bis zur Salle Chaotique, das bis dahin bekannte End of Line, zu suchen.
Zweiter Tauchtag (Dienstag)
Obwohl wir wie so oft bei unseren Projekten mitten in einem Naturschutzgebiet saßen, genossen wir dieses Mal in vollen Zügen die Vornehmlichkeiten des Campings, der sich in der direkten Umgebung der Höhle befindet, und starteten unseren Morgen mit frischem Baguette und Croissants. Obwohl die beiden ersten Tage sehr kraftraubend waren, war die Motivation im Team deutlich zu spüren. Hatten es doch Max und Fabi gestern bereits geschafft die Salle Chaotique zu finden. Für heute war geplant, dass die beiden gemeinsam mit Olli aus dem Wasser aussteigen und eine Fortführung der Höhle suchen sollten. Zusätzlich wollten die anderen Tauchteams sich die weiter vorne liegenden Bereiche näher anschauen und wo möglich weiteres Dokumentationsmaterial erzeugen.
Vor dem Tauchen stand aber noch ein offizieller Punkt auf dem Programm. So hatten sich für heute die Verantwortlichen Schutzgebietsbetreuer des Naturschutzgebiets „Réserve Naturelle Nationale des Gorges de l’Ardèche“ angekündigt. Das Wiedersehen vom letzten Jahr, wo wir bereits Besuch erhalten hatten, war sehr spannend, da wir viele Einblicke in die Arbeit der Betreuer und viele Informationen zu Fauna, Flora und Höhlen in der Region erhielten. Es entwickelte sich ein spannender Austausch, der aufzeigte wie wichtig die Arbeit der Menschen vor Ort ist und dass sowohl Taucher als auch Betreuer vor Ort von einer guten Zusammenarbeit profitieren.
Nach dem Besuch der Verantwortlichen machten wir uns auf zu unserer Projektbasis, wo sich zeigte, dass sich ein Oberflächenmanager und eine flexible Projekt- und Tauchgangsplanung auszahlt. Kleine Pannen und Unvorhersehbarkeiten brachten den eigentlichen Tagesplan immer wieder durcheinander, konnten aber durch Anke, unsere Oberflächenmanagerin, immer schnell angepasst werden, so dass alle Tauchteams ins Wasser kamen.
Mit dem Finden von Sump 2 konnte auch der 2. Tauchtag erfolgreich abgeschlossen werden.
Dritter Tauchtag (Mittwoch)
Am dritten Tauchtag stand der Fokus auf der Erstbetauchung von Sump 2. Ein Supportteam transportierte benötigtes Equipment für den Explorationstauchgang in die Salle Chaotique und optimierte das Depot-Setup im hinteren Bereich der Höhle, nachdem der Höhlenverlauf bis Sump 2 jetzt klar definiert war.
Das Foto- und Videoteam stieß weiter in den hinteren Bereich vor und das Pushteam schaffte unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen die Erstbetauchung des Sump 2. Aufgrund der Form gaben sie ihm den Namen „Donut Sump“. Einen ausführlichen Bericht des Push Teams zur Exploration des neuen Höhlenteil kann im Abschnitt Bericht der Push Taucher nachgelesen werden.
Vierter Tauchtag (Donnerstag)
Nachdem wir am Abend zuvor feststellen mussten, dass die Kamera bei der Erstbetauchung nicht funktioniert hatte, entschied das Team einen zweiten Tauchgang im Donut Sump durchzuführen und diesen zu dokumentieren und nochmal nach systematisch nach weiteren Fortsetzungen zu suchen.
Die weiteren Teams nutzten die Zeit, um weitere Tauchgänge in der Castor durchzuführen.
Fünfter Tauchtag und Rücktransport (Freitag)
Nach Abschluss der Erstbetauchung und Dokumentation des Donut Sumps stand Freitag ganz im Zeichen des Aufräumens. Die angelegten Depots wurden aufgelöst und das ganze Equipment von der Höhle zurück zum Campingplatz gebracht.
Zudem hatten sich Jan und Irène bei uns gemeldet, da sie sich auf einem kleinen Tauchtrip in der Ardèche befanden und sie Informationen zur Source du Castor haben wollten. Da noch viel von unserem Equipment in der Höhle war, nutzten Sie die Gelegenheit, um sich die Höhle selbst anzuschauen. Wir freuten uns zudem über 4 weitere starke Arme, die uns beim Rücktransport unterstützten, da nach einer anstrengenden Woche die Kräfte langsam schwanden.
Mussten wir beim Aufbau noch das komplette Material flussaufwärts tragen, konnten wir für den Rücktransport die Scooter nutzen, um alle Flaschen flussabwärts zum Camping zu transportieren und diese von dort mit Hilfe einer Raupe des Campings hoch zur Talstation der Seilbahn zu transportieren. Vielen Dank für die Unterstützung durch die Mitarbeiter vom Camping, die uns die ganze Woche über unterstützt wo sie konnten!
Am letzten Abend ließen wir es uns nicht nehmen und feierten das erfolgreiche Projekt und die Entdeckung des Sump2 in der Castor mit einem Grillabend. Gemeinsam mit den Mitarbeitern vom Campingplatz schauten wir uns die Videos des Donut Sump an. Ein Gänsehautmoment, wenn das ganze Team das Push Team bei der Exploration beobachten kann.
Abreisetag - Fahrzeuge beladen und Heimreise (Samstag)
Nach einer kurzen Nacht und ziemlich kleinen Augen hieß es am nächsten Morgen dann in bewährter Methode das ganze Equipment mit Hilfe der Seilbahn hoch zu den Autos an der Bergstation zu transportieren bevor sich die einzelnen Teammitglieder wieder auf den Weg Richtung Deutschland machten.
In diesem Sinne
Eure Cavebase