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Grube Christine

 

Ursprünglich wollten wir im November noch einmal ins Lot starten: Etwas Sonne genießen und Fotografieren war der eigentliche Plan. Doch im Lot gab es Regen satt, wie uns Oli und Tim – sie waren live vor Ort - berichten konnten. Also haben wir Höhe Besancon umdisponiert, waren noch kurz Käse, Wein und Baguette bunkern und sind dann wieder in Richtung Deutschland gefahren.

Um nicht ganz unverrichteter Dinge nach Hause fahren zu müssen, haben bei Oliver Hecht angerufen und einen Besuch bei Ihm und im Bergwerk Christine abgeklärt. Zum Glück war eine Ferienwohnung frei und Oliver war so spontan, uns das Tauchen so kurzfristig zu ermöglichen. Als wir abends am Quartier ankamen, steckte, wie vorher besprochen, der Schlüssel in der Türe und wir konnten uns einrichten. Nicht viel später kam auch Oliver vorbei und wir haben den Ablauf des Tauchens mit ihm besprochen. Da wir beide Cave 2 zertifiziert sind, stand einem schönen Tauchgang am nächsten Tag in der Christine nichts im Wege! Also wurde der romantische Ofen befeuert, etwas gekocht, die Füße hochgelegt und wir sind, etwas geschafft von der Fahrt, schnell eingeschlafen.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück trafen wir uns mit Oliver und er hat uns den Weg zur Grube gezeigt. Glücklicher Weise waren wir hier die einzigen Taucher an diesem Tag und so konnten wir die Rödeltische für uns alleine nützen.

Von Oliver nochmals sensibilisiert, sind wir mit äußerster Vorsicht ins Wasser gestiegen, um uns nicht selber die Sicht zu versauen. Nach dem obligatorischen Check glitten wir den Bremsberg hinunter und ließen den Schiefergang auf uns wirken: Obwohl die Sicht mit ca. 10m gut war, scheint der dunkle Schiefer das Licht geradezu aufzusaugen. Zusammen mit den nicht sehr großen Dimensionen der Gänge und gedrungenen Decken dieses Bergwerks, ergibt sich eine leicht bedrückende Stimmung. Und auch wenn die Rebreather im Vergleich zum offenem Gerät wesentlich weniger Gas ans Wasser abgeben, reichte das schon, um durch Perlokation die Sicht weiter einzutrüben: Ein feiner weißer Schleier sank von der Decke herab. Deshalb gingen wir für unsere Fotosession wie folgt vor: Vorne schwamm Peter als Fotograf, dahinter Manu als Model. Kam eine interessante Stelle in Sicht, schwamm Peter im Boden darum herum, zeigte dabei Manu schon an, wie sie sich positionieren sollte, um sie dann nach einer Drehung von 180° zu fotografieren.

Doch schon nach wenigen Fotos an einer Stelle trübte die Sicht ein, und es musste weiter gehen. Schön zu sehen waren auch Schichtungen, die durch schwebende Staubschichten im Wasser entstehen. Die von den Bergarbeitern zurück gelassenen Artefakte wie Röhren, Schilder und Werkzeuge geben dem Bergwerk etwas Spukhaftes. Zum Teil sind Details so gut erhalten, dass man in den Stiefelabdrücken im Lehm noch den Nagelbesatzsatz der Sohlen erkennen kann!

Bei unserem ersten Besuch in der Christine haben wir uns in Ruhe auf der ersten Sohle umgesehen, sind aber nicht den 2. Bremsberg hinunter getaucht, sondern lieber ein ganzes Stück weiter den Gleisen auf der ersten Sohle gefolgt. Das nächste Mal nehmen wir uns dann den tieferen Teil vor.

 



Nach einem zünftigen Abendessen – Peter war an diesem Abend der Maitre de Cuisine – und einem Glas französischem Rotwein sowie Käse, haben wir noch die Fotos begutachtet und eine erste Selektion vorgenommen.

Der nächsten Morgen begann mit einer schlechten Nachricht: Peter war wohl etwas nachlässig mit dem Schutz der Ohren gewesen: jedenfalls war kein Druckausgleich möglich. So mussten wir den geplanten Tauchgang in der Grube Willingen ausfallen lassen und sind direkt nach Hause gefahren.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase