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Lot & Dordogne April 2007 (Biwakhalle)

 

Team: Roland Kring, Robin Sporrer

 

Die geplante Frankreichtour im März ließen wir zugunsten reichlicher Übungsstunden auf dem RB2000 und der Durchführung mehrerer tieferer Trimix Tauchgänge im Bodensee ausfallen und entschieden uns im April die Ressel beide mit den Rebreathern bis zum Ende zu durchtauchen und in der Biwakhalle aufzutauchen.

Da wir uns die Höhle sukzessive mit jeder Tour ein Stück weiter erarbeitet hatten und wir Sump 1 und den Complex Circuit im tiefen Teil im letzten Jahr Open Circuit bereits hinter uns gebracht hatten, kannten wir uns in dem Bereich bis 1500 m sehr gut in der Höhle aus. 

Die Biwakhalle ist eine der insgesamt 4 möglichen Auftauchstellen am Ende der Ressel. Die Challenge ist das man etwa 2000 m vom Eingang dekomprimiert um dann nach etwa 2500 m Entfernung vom Höhleneingang in der Biwakhalle aufzutauchen, nachdem man sich da hinten erstmal eine Orientierung verschafft hat, da es hier einige Abzweigungen gibt, die jeweils zu anderen Auftauchstellen führen. Der eigentliche TG zur Biwakhalle wurde mit 2 Gavinscootern/Taucher (Magnum/Long) und insgesamt 6 Stages je Taucher (2 x O2 40 cf/80 cf, 2 x 50/25 40 cf/80 cf, 1x 35/35 80 cf , 1x 80 cf 17/60) und jeweils einer Heizröhre durchgeführt.

Um zügig voranzukommen entschieden wir uns am Vorabend des Tauchgangs einen kleineren Setup und Check TG mit 5 Stages zu machen und deponierten jeweils eine 80 cf O2 im Eingangsbereich auf 6m, eine 40 cf mit 50/25 auf 21 m kurz vor dem Schacht bei etwa 350 m und eine 80 cf 35/35 am Schachtboden auf 42 m.

Danach scooterten wir noch kurz zu der Abzweigung bei 830 m und drehten um, die Sichtverhältnisse waren mit etwa 20 m ausreichend. Da wir nur etwa 30 min Grundzeit und eine max. Tiefe von 52 m hatten dekomprimierten wir das ganze zügig mit dem 50/25 aus und tauchten nach 90 min wieder in der Cele auf, räumten die Scooter und das restliche Equipment ins Auto und machten uns auf den Weg zurück nach Carjac zur Domaine Gayfie, wo wir unser Domizil hatten.

 

 

Am nächsten Tag ging es nach dem obligatorischen Nudelfrühstück zeitig los, da wir uns einen guten Parkplatz an der Straße sichern wollten und außerdem unsere am Vortag deponierten Stages keine Füße bekommen sollten. Wir tauchten auf den Rebreathern mit dem 50/25 ab und scooterten zügig zu unseren am Vortag deponierten Dekogasen, checkten diese nochmals, tauschten die mitgeführte 80 cf 50/25 gegen eine 40 cf 50/25 für die Deko in Sump 1 aus und klippten die 80 cf 50/25 an die Leine und wechselten auf das Trimix 17/60 und ließen unsere Heizröhren am Schachtkopf zurück. Anschließend scooterten wir in den tiefen Teil der Ressel.

Nach einer unspektakulären Scooterfahrt erreichten wir die tiefste Stelle der Höhle (ca. 80 m/1500 m) und fingen erstmal an das üble Leinenchaos da hinten zu beseitigen und verknoteten die zahlreichen losen Leinensegmente zu einer durchgehenden Leine. Das ganze Leinenengeflickte und nachspannen von Leine setzen wir immer wieder bis etwa 30 m Tiefe fort. Während wir in dem Schacht hochtauchten und das Gangprofil genossen ärgerten wir uns gehörig, weil es uns bestimmt gut insgesamt 30 min kostete das Leinenchaos zu ordnen. An allen möglichen Stellen beginnen neue Leinen und enden teilweise blind oder hängen lose im Gangprofil. Schließlich ließen wir an einem Seitengang jeweils den benutzen Scooter und die Trimixstage zurück und begannen die Deko mit dem 50/25 und tauchten schließlich in einen kleinen Gang der zu drei bekannten Auftauchstellen führt und begannen auf 6 m mit der O2 Deko, nachdem diese zu dreiviertel
abgesessen war scooterten wir dem weiteren Gangverlauf folgend und erreichten schließlich mehreren Leinenverzweigungen.

Wir platzierten entsprechende Cookies, flickten und knoteten erneut Leine und verstauten lose Leinenenden unter den zahlreichen Steinbrocken und fast hätte mein Scooter auch Leine gezogen, knapp 2 km in der Höhle will man das nicht wirklich, aber eben für solche Fälle benutzt man eben eine ausreichende Anzahl von Backupscootern. Schließlich tauchten wir in einer Sackgasse vor einer Versturzhalde in einem kleinem aber wunderschönen Wasserfall auf und merkten das wir uns vertaucht hatten, das war nicht die Biwakhalle!

Wir entspannten ein paar Minuten an der Wasseroberfläche, genossen den super schönen Anblick des Wasserfalls und diskutieren kurz das weitere Vorgehen. Wir entschieden uns an eine der angetauchten Gangverzweigungen zurück zu scootern und tauchten in einen anderen Seitengang und erreichten schließlich eine markante Stelle mit einem Versturz.

Wir kletterten aus dem Wasser und ließen die Scooter zurück. Wir mussten ein paar Minuten in Knietiefen Wasser waten und passten höllisch auf das wir uns den Anzug nicht beschädigen oder hinzufallen und uns die Knochen brechen. Nach ein paar Metern war das Wasserlevel wieder tief genug um abzutauchen, um nach ein paar Minuten flösseln endlich in der Biwakhalle aufzutauchen. Da wir keine Trockenröhre dabei hatten und reichlich Hunger hatten und so ein kühles Bier nach
dem Tauchgang auch eine feine Sache ist, entschieden wir uns nach einer halben Stunde Aufenthalt wieder zurück zu tauchen.

Die anschließende Dekompression war mit den deponierten 3 Dekogasen und molliger Wärme der Anzugheizung unspektakulär und wir tauchten schließlich mitten in der Nacht in der Cele auf. Insgesamt waren wir knapp 9 Std im Wasser, wobei wir es auf dem Rückweg sehr ruhig angehen ließen und reichlich trödelten und jeden Meter des Rückweges genossen und die weiteren Gänge kurz erkundeten. Die reine Tauchzeit auf den Rebreathern betrug etwa 480 Minuten.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

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