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RB – Workshop und Training

 

Team: Roland Kring, Peter Gärtner, Manu Schoch, Stefan Bayha, Tim Löffler, Oli Kurtz,  Marc Grosse, Tobi Ziegler, Tibor Czuppon, Manuel Fiore, Fred Petzinger, Günther Kirschner, Michael Winter

 

Nachdem wir uns bereits am Wochenende vom  8. - 10. Januar am Bodensee getroffen hatten um unsere Aktivitäten für das Jahr 2010 zu planen, stand nun Punkt Nr.1, ein RB-Workshop mit praktischem Training auf dem Programm.

Ziel war neben der Ausarbeitung eines gemeinsamen Standards für unserer RB-Taucher, auch eine Einführung und Training der OC-ler in die Welt des Kreiselns. Nicht zu vergessen natürlich der Spaßfaktor, welcher bei uns generell sehr hoch im Kurs steht : )
Das Training sollte einen Workshop Charakter  haben – deshalb hatte sich nicht nur Peter als „Workshopleiter“, sondern auch alle Teilnehmer mit einem Beitrag auf den Workshop vorbereitet, den sie dann auch selber vorstellten.

 

1. Tag

Wir trafen uns am Samstag den 5.2 in Böblingen, wo uns Peter einen Schulungsraum organisiert hat. Obwohl einige eine doch sehr lange Anreise hatten, konnten wir pünktlich um 9:30 Uhr mit dem ersten Punkt der Agenda beginnen:

Allgemeines HALLO, das letzte Treffen war zwar noch nicht lange her, aber dennoch gab es erstmal jede Menge zu ratschen!

Nachdem wir noch schnell die Eckpunkte für den heutigen Tag vereinbart hatten, um am Abend auch pünktlich im Schwimmbad zum praktischen Teil  des Wochenendes zu sein, starteten Tobi Z. und Peter auch schon mit dem Workshop. Natürlich haben auch die Kreisel eine Geschichte auf die zunächst etwas eingegangen wurde.

Ein aktueller Dauerbrenner im Bereich des technischen Tauchens ist ja die Diskussion der Vor- und Nachteile der unterschiedlichen RB-Konzepte wie PSCR, MCCR, ECCR usw. was auch in unserem Workshop nicht fehlen durfte. Hierbei sei gesagt, dass der PSCR nach wie vor der Standard im Team CAVEBASE ist.

Der Aufbau und die Funktionsweise des PSCR Stand als nächstes auf der Liste. Hier wurde neben den unterschiedlichen PSCR-Typen die möglichen Fehler im Detail besprochen. Der Fokus lag  neben den Fehlern und deren Ursachen, auch ganz klar auf der Vermeidung bzw. frühzeitigen Erkennung von Defekten. Welche Checks sind notwendig um die Funktion des Rebreathers sicher zu stellen (beim Zusammenbau, im Wasser, was kann ich als OC-ler erkennen). Hierzu gab es dann  noch von Roland und Peter Checklisten, welche wir für unser Team als Standard definiert haben.

Da wir in der glücklichen Lage sind, in unseren Reihen eine nahezu vollständige Doktorin zu haben, bekamen wir noch einen Exkurs in die Themen Physiologie und Medizin. Auf die Punkte Hyperkapnie und Hypoxie sind wir dann während des Trainings noch näher eingegangen.

 

 

Bevor es ab Richtung Schwimmbad ging, gab es nun noch von Roland eine praktische Einweisung im Zusammenbau eines PSCR.

In Water Session → Connections die Stefan hat, durften wir den ganzen Abend alleine und ungestört das Schwimmbad in Bietigheim nutzen. Ab 19 Uhr durften wir unser Equipment ans Wasser tragen und begannen mit dem Aufbau. Vielen Dank noch einmal an den TSC Bietigheim!

Im Hallenbad gingen dann zunächst alle die Checklisten und Prozeduren durch. Dabei war einem erfahrenen RB Taucher immer ein OC-ler oder RB-Beginner zugeteilt. Diesem wurden dann die Prozeduren in Präsentationsqualität vorgeführt und erklärt. So profitierten alle gleichermaßen vom ersten Teil der Poolsession – die einen lernten etwas neues, die anderen konnten am Feintuning ihrer Skills arbeiten.
Im zweiten Teil galt es dann den Hypoxie- und Hyperkapnietest zu absolvieren. Für den einen oder anderen war da sicherlich ein Augenöffner für die Symptome dabei. Beide Tests wurden in milden Formen durchgeführt, um die Symptome schön nacheinander „genießen“ zu können. Gerade nach dem Hypoxietest waren die blauen Lippen und Tellergroßen Pupillen klar erkennbar. Aber im Wasser sind bei der Hypoxie die Symptome an sich selber nicht einfach erkennbar, deswegen haben einige, nach einer angemessenen Pause, den Test wiederholt. Jetzt, mit geschärften Sinnen hat aber jeder die Symptome an sich bemerkt.

Auch der relativ milde Hyperkapnietest war ein Erlebnis: Es ist fast unglaublich, wie leicht man die Kiste überatmen kann und wie schnell die Atmung dann außer Kontrolle gerät.
Es war bei beiden Tests ein beruhigendes Gefühl, einen Rettungsassistenten und eine fast vollständig ausgebildete Ärztin mit Intensiverfahrung dabei gehabt zu haben! Denn trotz dass alle Tests mit grösst möglicher Sicherheit und nur unter doppelter direkter Überwachung durchgeführt wurden, reagiert jeder Organismus anders. Und so konnten wir sicher sein, das menschenmögliche getan zu haben, um Unfälle zu verhindern.

Diese Test sollten eigentlich für jeden PSCR-Taucher Pflicht sein – schließlich geht gerade von der Hypoxie die größte Gefahr im Gerät aus. Trotzdem sei von einer Nachahmung ohne Überwachung von Personen, die Wissen um was es geht, deutlichst abgeraten!
Zuletzt gab es für einige noch-OC-ler die Gelegenheit, sich mit dem RB-Virus zu infizieren – glückliche Gesichter waren das Ergebnis. Eigentlich gemein – das RB-Schnuppertauchen hat was von anfixen!

Nach einem erfolgreichen, sehr interessanten und anstrengenden Tag mit, hier kann ich nur für mich sprechen, genialen Eindrücken, hatten wir nur noch ein gemeinsames Ziel → Nahrungsaufnahme :-)

Nach dem gemeinsamen Mahl beim Schotten teilten wir uns auf, ein Teil ging mit zu Stefan und die der Rest zu Manu und Peter die uns Asyl in Ihrem Hexenhäuschen gewährten (vielen Dank noch mal an euch zwei!!!). Dort ließen wir den Tag noch bis in die frühen Morgenstunden ausklingen.

 

 

2. Tag

Da wir uns noch einiges an Programm für den Sonntag vorgenommen hatten, begannen wir den Tag mit einem ausgiebigen WEISSWERSCHD-FRÜHSTÜCK bei Manu und Peter. Fast pünktlich um 9 Uhr landete die erste Wurst im Topf, und wir konnten gegen 10.30 Uhr mit dem Programm beginnen.

Neben den restlichen Ausrüstungsthemen wie Schlauchführung, Mundstück, allgemeine Konfiguration und der Switchblock führten wir im Zusammenhang mit dem Debriefing der IW Session eine durch Peter geführte Risikoanalyse durch – mit der Klarheit des Ergebnisses hätte so wahrscheinlich keiner der Teilnehmer gerechnet.

Darauf aufbauend sahen wir noch mal unsere Prozeduren und Checklisten durch und nahmen daran noch Feinabstimmungen vor.

Die Diskussion über Bailoutplanung und Dekompression im RB mit Roland bildete den Abschluss des offiziellen Programms.

Das Ende des anstrengenden, lehrreichen und trotzdem extrem spaßigen Workshops gegen 15.00 Uhr bildete die Feedbackrunde, die natürlich nicht fehlen durfte.

 

Fazit

Neben den ganzen inhaltlichen Themen, die die Effektivität und Sicherheit des Teams erhöht haben, zeigt sich wieder: Tauchen muss Spaß machen! Denn anders sind die Motivation und der Einsatz jedes Einzelnen auf Dauer nicht auf einem Level zu halten, der die Durchführung komplexer Höhlentauchprojekte erfordert. Und der Spaß kam, so viel ist sicher, nicht zu kurz! Wir freuen uns darauf, das Gelernte gemeinsam umzusetzen, sobald der Winter Europa den Rücken gekehrt hat!

 

In diesem Sinne,

Eure  Cavebase

 

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Molnar Janos

 

Team: Peter Gärtner & Manu Schoch, Clemens Schützenhofer, Oliver Ferner-Prantner, Jozsef Spanyol

 

Ein langersehnter Traum, die Betauchung der Molnar Janos in Budapest geht in Erfüllung. Wir folgten einer Einladung von Clemenzo aus dem Team DIR-Austria. Clemenzo unterhält sehr gute Kontakte zu Jozsef Spanyol, einem der Explorationstaucher in der Molnar Janos, und hatte sich um die Organisation in Budapest gekümmert.

Der erste gemeinsame Treffpunkt mit unseren österreichischen Freunden war in Wien, im DIR-Austria Hauptquartier. Ab hier ging die Fahrt dann gemeinsam weiter nach Budapest. Zum Glück, denn die Karten unseres Navigationssystems endeten in Österreich. Nach insgesamt 10 Stunden Autofahrt gab es noch ein Bierchen im Hotel und dann ging es ab ins Nest. Der nächste Tag sollte aufregend werden.

Am nächsten Morgen wurden wir nach dem Frühstück im Hotel von Joszef abgeholt und fuhren gemeinsam quer durch die Stadt zur Molnar Janos, diese liegt direkt gegenüber einer U-Bahn Haltestelle.

 

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Der Eingang ist ganz hinter einem riesigen Eisentor verborgen. Niemand würde vermuten, dass hinter diesen Mauern schwarze Froschmänner in den warmen Fluten unterirdischer Gänge verschwinden.
Vor Ort war bereits viel los, mehrere Gruppen bereiteten sich zum Tauchen vor und sortierten ihr Gerödel. Als erstes bekamen wir eine ausführliche Besichtigung der Lokalität inklusive dem privaten Termalbecken. Zusätzlich erhielten wir noch die Einweihung in das Geheimnis des berühmten „Rubberboat-riding“. Auf dem Gelände befinden sich noch die Überreste eines alten Türkischen Bades, welches auch gleich als Umkleide benutzt wird.

Wir hatten uns einen ausgedehnten Tauchgang zum Kennenlernen und eventuell zum Fotografieren vorgenommen, geplante 3 – 4 Stunden. Wir waren alles Taucher mit Rebreather (Typ: AH1 und RB 100). Unser Tauchgang sollte uns einmal quer durch einen großen Teil des Systems führen.

In Ruhe bauten wir unsere Geräte zusammen, ließen Scooter und Stages zu Wasser und stiegen die bereits von vielen Bildern bekannten Stufen hinab ins Wasser. Der Einstieg ist sehr schmal, eher wie eine Vertikalkluft und ging runter bis auf 4m. Der Gang verlief weiterhin schmal und etwas labyrinthisch bis zum ersten größeren Raum auf 14m. Dann begann unser mittelkomplexer Plan. 

Vor … 6m Gas abwerfen … zurück … Scooter aufnehmen … rechts weg …. 21m Gas ablegen … zurück und dann links. Jedenfalls so in etwa …………

Danach begann der eigentliche Tauchgang. Wir glitten durch das mollig warme Wasser (18°C auf 50m und 28°C auf 6m), was für ein Unterschied zu unseren letzten Tauchgängen in deutschen Gewässern. Die Passagen zwischen den einzelnen Teilsystemen wurden gescootert, den Großteil des Tauchgangs erkundeten wir aber zu Fuß. Leider hatten wir etwas Pech und unser Besuch kollidierte mit intensiven Grabungsarbeiten. Dadurch war die Sicht zumeist schlecht bei unter 5m. Die Grabungen sollen eine Verbindung zwischen den einzelnen Gangsystemen schaffen. Etwas besser wurde es in der 50m Kammer und im Nordöstlichen Teil des Systems, dort erwarteten uns Sichtweiten von 10 – 15m.

Es war ein toller und erlebnisreicher Tag, dieser Tauchgang steht schon sehr lange ganz oben auf der Wunschliste. Gemeinsam ließen wir den Abend ausklingen bei lecker „running Sushi buffet“.
Am Sonntagmorgen begaben wir uns wieder auf unsere 10 stündige Heimfahrt. Diese lange Reise für einen einzigen Tauchgang hatte sich voll gelohnt und war die perfekte Ablenkung vor Manu’s schriftlicher Staatsexamensprüfung (die am nächsten Tag stattfand).
Das nächste Mal nehmen wir 1-2 Tage mehr Zeit mit, um auch die Stadt Budapest zu erkunden.

Ein Dank an dieser Stelle noch mal an Clemenzo, Jozsef und Oliver für dieses unvergessliche Erlebnis.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

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Grube Christine

 

Ursprünglich wollten wir im November noch einmal ins Lot starten: Etwas Sonne genießen und Fotografieren war der eigentliche Plan. Doch im Lot gab es Regen satt, wie uns Oli und Tim – sie waren live vor Ort - berichten konnten. Also haben wir Höhe Besancon umdisponiert, waren noch kurz Käse, Wein und Baguette bunkern und sind dann wieder in Richtung Deutschland gefahren.

Um nicht ganz unverrichteter Dinge nach Hause fahren zu müssen, haben bei Oliver Hecht angerufen und einen Besuch bei Ihm und im Bergwerk Christine abgeklärt. Zum Glück war eine Ferienwohnung frei und Oliver war so spontan, uns das Tauchen so kurzfristig zu ermöglichen. Als wir abends am Quartier ankamen, steckte, wie vorher besprochen, der Schlüssel in der Türe und wir konnten uns einrichten. Nicht viel später kam auch Oliver vorbei und wir haben den Ablauf des Tauchens mit ihm besprochen. Da wir beide Cave 2 zertifiziert sind, stand einem schönen Tauchgang am nächsten Tag in der Christine nichts im Wege! Also wurde der romantische Ofen befeuert, etwas gekocht, die Füße hochgelegt und wir sind, etwas geschafft von der Fahrt, schnell eingeschlafen.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück trafen wir uns mit Oliver und er hat uns den Weg zur Grube gezeigt. Glücklicher Weise waren wir hier die einzigen Taucher an diesem Tag und so konnten wir die Rödeltische für uns alleine nützen.

Von Oliver nochmals sensibilisiert, sind wir mit äußerster Vorsicht ins Wasser gestiegen, um uns nicht selber die Sicht zu versauen. Nach dem obligatorischen Check glitten wir den Bremsberg hinunter und ließen den Schiefergang auf uns wirken: Obwohl die Sicht mit ca. 10m gut war, scheint der dunkle Schiefer das Licht geradezu aufzusaugen. Zusammen mit den nicht sehr großen Dimensionen der Gänge und gedrungenen Decken dieses Bergwerks, ergibt sich eine leicht bedrückende Stimmung. Und auch wenn die Rebreather im Vergleich zum offenem Gerät wesentlich weniger Gas ans Wasser abgeben, reichte das schon, um durch Perlokation die Sicht weiter einzutrüben: Ein feiner weißer Schleier sank von der Decke herab. Deshalb gingen wir für unsere Fotosession wie folgt vor: Vorne schwamm Peter als Fotograf, dahinter Manu als Model. Kam eine interessante Stelle in Sicht, schwamm Peter im Boden darum herum, zeigte dabei Manu schon an, wie sie sich positionieren sollte, um sie dann nach einer Drehung von 180° zu fotografieren.

Doch schon nach wenigen Fotos an einer Stelle trübte die Sicht ein, und es musste weiter gehen. Schön zu sehen waren auch Schichtungen, die durch schwebende Staubschichten im Wasser entstehen. Die von den Bergarbeitern zurück gelassenen Artefakte wie Röhren, Schilder und Werkzeuge geben dem Bergwerk etwas Spukhaftes. Zum Teil sind Details so gut erhalten, dass man in den Stiefelabdrücken im Lehm noch den Nagelbesatzsatz der Sohlen erkennen kann!

Bei unserem ersten Besuch in der Christine haben wir uns in Ruhe auf der ersten Sohle umgesehen, sind aber nicht den 2. Bremsberg hinunter getaucht, sondern lieber ein ganzes Stück weiter den Gleisen auf der ersten Sohle gefolgt. Das nächste Mal nehmen wir uns dann den tieferen Teil vor.

 



Nach einem zünftigen Abendessen – Peter war an diesem Abend der Maitre de Cuisine – und einem Glas französischem Rotwein sowie Käse, haben wir noch die Fotos begutachtet und eine erste Selektion vorgenommen.

Der nächsten Morgen begann mit einer schlechten Nachricht: Peter war wohl etwas nachlässig mit dem Schutz der Ohren gewesen: jedenfalls war kein Druckausgleich möglich. So mussten wir den geplanten Tauchgang in der Grube Willingen ausfallen lassen und sind direkt nach Hause gefahren.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

Fotokurs mit JP Bresser

 

Nachdem wir uns schon seit einiger Zeit relativ erfolglos bemühen, die Eindrücke unserer Höhlentauchgänge auf Bildern festzuhalten, entschlossen wir uns spontan das Angebot von JP Bresser anzunehmen und uns von ihm in die Welt der Unterwasserfotografie einweisen zu lassen.

Wir waren in der Moulin de Lantouy im alten Mühlhaus untergebracht und teilten uns das idyllische Anwesen ausschließlich mit Höhlentauchern: Kursteilnehmer eines Cave 1 Kurses bei Tom Karch. und einer Gruppe höhlentauchernder Nordlichter. Da die Höhlentauchszene klein ist, trafen wir dort viele alte Bekannte. Für uns selbst war es das erste Mal, dass wir den Charme dieser alten Mühle genießen konnten.

 

1.Tag: Ressel, Foto Ist-Zustand

Der Treffpunkt an diesem Morgen war direkt an der Ressel und der Tag begann in aller Frühe mit einer Vorstellung der Teilnehmer und deren Equipment am Ufer der Cele. Dann wurde das Konzept dieses Workshops vorgestellt: Für jeden Tag würde JP eine andere Aufgabe formulieren, die wir fotografisch lösen sollten. Die drei besten Fotos jedes Fotografen sollten dann am Abend in gemeinsamer Runde besprochen werden. Der Fokus wurde für jeden Tag auf etwas anders gelegt – anfangs sollte die Optimierung des Equipments im Vordergrund stehen, gegen Ende mehr die Verbesserung der Bildkomposition. Wobei die Themen fließend ineinander übergingen und je nach Stärken und Schwächen jedes einzelnen diskutiert wurden. Neben den In-Water-Sessions waren jeden Tag 1 - 2 Einheiten angesetzt, in denen uns die Theorie zum Thema des Tages lebendig vermittelt wurde.

Die Aufgabe für den 1.Tag klang einfach: Macht ein Bild, mit dem Ihr einem Nicht-Höhlentaucher die Faszination des Höhlentauchens erklären könnt. Nach einer guten Stunde Tauchzeit trafen sich die Gruppen wieder am Ufer und nach einer Pause ging es wieder ins Wasser, dieses Mal mit vertauschten Rollen; die Fotografen des ersten Tauchgangs wurden zu den Models und umgekehrt. Dem zweiten Tauchgang folgte das Belegen unserer Unterkünfte, der Kompressor wurde angeworfen, die Bilder runtergeladen. JP und AM hatten an diesem Abend die Kochmütze auf und zauberten äußerst leckere Entenbrust mit Pasta und Salat. Nach dem opulenten Mahl trafen wir uns im Wohnzimmer und jeder präsentierte seine drei besten Bilder. Diese Auswahl wurde von allen gemeinsam besprochen und schon hier zeigte sich, dass die Startbedingungen für den Kurs sehr unterschiedlich waren: Igor und Matej hatten klar die besten Bilder geschossen, wir (Manu und Peter) sowie Cas hatten noch  mit der Ausrüstung zu kämpfen.

 



2. Tag: Ressel, Covershot

Da es am vorherigen Abend recht spät geworden war, starteten wir entspannt in den Tag und nach dem Frühstück wurde im Haus zunächst einmal die Ausrüstung optimiert. Es ist wirklich unglaublich, wie leicht man sich das Leben machen kann mit den richtigen Tricks und Kniffen!

Nach der Ausrüstungsbastelstunde ging es wiederum an die Ressel, dort war mittlerweile die Hölle los: Es standen sicher 10 Fahrzeuge am Straßenrand. Die Aufgabe für den zweiten Tag lautete: Macht einen Covershot, der auf der die Titelseite eines Tauchmagazins passen würde. JP erklärte uns, worauf es ankommt (z.B. ausreichend Platz für Titel und Überschriften) und wir konnten uns überlegen, wo wir jeweils unseren Covershot machen wollten und das Model dementsprechend briefen.
Da wir vereinbart hatten, die Kochmützen jeden Abend an eine andere Nation weiterzureichen, bereiteten Igor und Matej aus Slowenien das Abendessen vor. Neben der leckeren Gemüsepasta blieb auch der Nachtisch in Erinnerung: Eine slowenischer Kuchenspezialität (Name leider vergessen): Äußerst lecker, aber: A Moment on your lips, a lifetime on your hips… Die reine Sünde! J

 



3. Tag: Doux de Coly, Taucherteam mit Scootern

Heute ging es früher los als die beiden vorherigen Tage, da wir eine längere Fahrt vor uns hatten. JP hatte eine Genehmigung für das Tauchen in der Coly bereits im Vorfeld organisiert und auch den Schlüssel für das Gitter dabei. Nach einer guten Stunde Fahrzeit und dem Einsammeln verloren gegangener Schäfchen, konnten wir bequem unser Equipment vorbereiten und uns an die Umsetzung der Tagesaufgabe machen: Das Fotografieren und anleiten von 2 Models mit Scootern. AM und JP stellten sich uns als Models zur Verfügung und brachten dafür Ihre Scooter ins Wasser. Wir legten die Reihenfolge der Fotosessions der einzelnen Fotografen fest und stimmten die jeweiligen Sessions mit den Models ab. Leider hatten wir beide an diesem Tag etwas mit der Kamera zukämpfen, sodass überhaupt nur ein Bild herausgekommen ist, das auch nicht der Reißer ist. So schade das auch war, haben wir an diesem Tag abends am Küchentisch viel über die Kamera gelernt… J

An diesem Abend waren wir mit dem Kochen an der Reihe. Wir hatten schwäbische Küche versprochen und bereits am Abend vorher alles für den schwäbischen Kartoffelsalat vorbereitet. Dazu gab es Maultaschen und, wer mochte, geschmälzte Zwiebeln obendrauf. Auch wenn zuerst die Überraschung groß war, wollten alle die „echte“ schwäbische Version des Gerichts probieren: Zuerst Kartoffelsalat in den Suppenteller, dann die Maultaschen mit der Brühe darüber, dazu Zwiebeln und nach Geschmack mit Essig abschmecken. Die Skepsis wich gefräßiger Stille. Und der Schwabenvirus war gepflanzt… Als Dessert hatten wir frische Feigen „organisiert“, die wir zusammen mit Ziegenkäse servierten. Der Abend wurde wieder zur Bilddiskussion genutzt und ging bis in die Nacht.

 



4. Tag Landenouse, Taucher bei der Arbeit

Da wir es von unserer Unterkunft nur 7 Minuten zur Landenouse hatten, konnten wir etwas gemütlicher als die Tage zuvor in den Tag starten. Die Aufgabe für den Tag war, einen Taucher bei der Arbeit abzulichten. Dank Matejs und Igors Seilkenntnissen war das Equipment schell im Pool und die Teams konnten loslegen. Da die Sicht nicht besonders gut war, kam uns die Aufgabenstellung sehr entgegen. In der Pause zwischen Tauchgängen kam noch ein Vorauskommando einer deutschen Höhlentauchgruppe vorbei, die sich dann aber dagegen entschied, auch noch in die Landenouse einzusteigen. Zusammen mit uns 7 Tauchern wäre es einfach zu voll geworden. Danke für die Rücksicht!

Abends haben dann Cas und Sophie unseren Gaumen mit Huhn und Gemüsepfanne verwöhnt (NO HERINGS!). Den Abschluss der Gaumenfreuden bildeten feinster französischer Käse und Obst. In der Abendsession nach dem Essen ging es um digitale Bildbearbeitung durch Photoshop. Auch hier ist es erstaunlich, wie viel man durch ein paar Mausklicks noch herausholen kann und wie schmal der Grat zwischen gut und zu viel ist.

 

Resümee

Der Fotoworkshop bei JP war sein Geld absolut wert, da waren sich alle einig. Wir haben als Fotografieranfänger extrem viel dazugelernt. Da die Lernkurve extrem steil war, haben wir einiges an Zeit eingespart, die man beim Lernen aus Fehlern benötigen würde. Auch die Bilder der „Profis“ Igor und Matej sind noch einmal ein ganzes Stück besser geworden.

Neben dem Inhaltlichen des Kurses hat es Spaß gemacht, wie unglaublich schnell aus Fremden eine Gruppe geworden ist, die ein gemeinsames Ziel verfolgt: Das Fotografieren zu verbessern. Und ebenso hat sich wieder einmal ein Hauptvorteil des Tauchens nach dem DIR-Prinzip gezeigt: Im Prinzip können Fremde sofort miteinander Höhlentauchgänge mit komplexen Aufgaben absolvieren, da Abläufe und Ausrüstung standardisiert sind und sich somit kein unnötiger Reibungsverlust ergibt.

Urlaubstauchtage 30.09. – 04.10.2009

Die anderen Workshopteilnehmer mussten leider wieder nach Hause, uns blieben noch ein paar Tage zum Tauchen und fotografieren.

 

5. Tag Cabouy, Traverse Cabouy zur Poumayssen

Zusammen mit JP und Annmarie fuhren wir an die Cabouy um ein bissl zu scootern. Die Sicht war exzellent, das wurde uns auch schon mehrfach berichtet. Unser Ziel war die Traverse Cabouy zur Poumayssen (und zurück). Die Leinensituation war sehr gut, wir hatten sie etwas chaotischer in Erinnerung. Auffällig waren die vielen T’s und Jumps bis zur Poumayssen. Während dieses Tg’s hätte Peter fast die Beißwarze seines Mundstücks verschluckt. Aber wozu hat man ein Ersatzmundstück dabei? Also g’schwind unterwasser gewechselt. 

Zur Abwechslung gönnten wir uns am Abend einen Ausflug nach Cajarc und fanden in der Altstadt direkt auf dem Marktplatz ein schönes Restaurant um zu Abend zu essen.

 

6. Tag Ressel, Noch mal Fotos

Sehr zu unserer Freude hatte JP uns angeboten, mit seiner Kamera ins Wasser zu springen und das bisher gelernte anzuwenden und zu vertiefen. Für uns war das eine sehr gute Wiederholung. Und ganz klar … da muss noch kräftig geübt werden. Dazu eignete sich am besten die Ressel. So konnten wir unsere Fortschritte am besten vergleichen. Wir hatten uns einiges vorgenommen: Noch mal Bilder mit Arbeitsgerät, mit Scooter, Wechsel zwischen Model und Fotograf, damit jeder alles gemacht hat. Den Abend konnten wir in unserer Küche bei letzten gemeinsamen Kochen nutzen, um ein paar Bilder zu zeigen und letzte Fragen zu stellen. Das nenne ich eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Damit ließen wir eine sehr angenehme und anregende Woche voller Bilder in digitaler und emotionaler Form ausklingen.

 



7. Tag Ressel, Deep loop

Am letzten Tauchtag dieser Frankreichtour hatten wir uns den Deep Loop in der Ressel vorgenommen. Um den besten Parkplatz zu bekommen starteten wir ganz zeitig am Morgen. Diese Woche machten wir die Erfahrung, dass nach 10:00 kein Parkplatz mehr zu haben war. Aber dieses Mal hatten wir Glück, wir waren ganz allein mit unserem ganzen Geraffel. In Ruhe bereiteten wir alles vor. Richteten die Kreisel, ließen die Scooter zu Wasser und warfen gefühlte 20 Stages  ;-) in den Fluß.
Die Sicht betrug im vorderen Teil nur 3-5m, ab dem Schacht dann ca. 7m und dann im tiefen Teil ab dem 3.T ca. 15-20m. Wir hatten uns dieses Jahr schon 2x den tieferen Teil in der Ressel angesehen. Bisher aber immer an der Hauptleine. Am 4. T bogen wir dann in den Loop ab. Interessant war die Veränderung der Gesteinsformationen, nicht wie im vorderen Teil große Platten mit glatt geschliffenen Wänden. Hier wirkte das Gestein wie zerfressen und angelöst mit bizarren Formationen. Das nächste Mal müssen wir unbedingt die Fotokamera mitnehmen.

 

 


Profil unseres Tauchgangs durch den Deep Loop.Verwendete Gase im Rebreather: 15/55, 35/35, 50/25 und Sauerstoff.

Am Abend wehte der Duft eines Currys durch die Mühle und wir hatten genügend Mitesser am Tisch.

 

8.Tag: Comb Negre ohne tauchen

Der letzte Tag wurde zum Scouten einer weiteren Höhle genutzt. Wir machten uns auf den Weg zur Comb Negre. Der Einstieg ist am Flussufer der Dordogne. Der Weg dorthin geht durch den Fluss, sodass wir erstmal Schuhe und Socken ausziehen mussten und nur knietief watend zum Höhleneingang gelangten: Vom Fluss aus sieht man schon mehrere kleine röhrenförmige Öffnungen. Der Einstieg ist klein und die Höhle besteht aus einer Anreihung von Tauch- und Trockenabschnitten. Eines ist klar: Da müssen wir mal mit kleinem Gerät vorbeikommen! 

Der Rest des Tages wurde zum Packen genutzt. Ein paar gute Freunde aus Pirna waren in der Zwischenzeit auch schon angekommen. Welch ein HALLO!!! Am Abend wurde zum Abschluss zünftig gegrillt.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

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Walchensee, Cavebase Treffen

 

Teilnehmer: Roland, Robin, Marc, Arne, Peter, Manu, Stefan, Tim, Jacqueline, Zoé, Antje, Albert

Am 27.06. kamen gegen 14:00 Uhr Tim und Robin zum Roland um im Starnberger See eine "Einweisung" bzw. ein Rebreather Training für Tim zu geben.

Wir sind mit EAN50 an der Wasserwacht in Allmanshausen im Starnberger See ein paar Stunden im Wasser gewesen um uns dann anschliesend mit Marc, Antje und Arne am Kochelsee zu treffen. In einer Wirtschaft am Kochelsee noch mal was anständiges Essen und gleich weiter zum Walchensee zur unserer Unterkunft. Wie immer wenn wir am Walchensee sind, sind wir bei Conny untergebracht.

Am nächsten Morgen gings nach einem Frühstück in unserer Pension an den Tauchplatz, Galerie. Es waren Tauchgänge in den verschiedenen Buddyteams zwischen 70m und 133m geplant und durchgeführt.

Manu und Peter, jeweils mit RB80 unterwegs, planten ca. 70m für 20min. Roland (RB80), Marc (RB80), Arne (RB80), Tim (OC) und Albert (OC) wollten zu dem Autowrack auf 95m um dabei etliches an Grundzeit zu machen. Stefan und Robin, jeweils mit RB80, sind auf 133m getaucht. Leider ist beim Abstieg Alberts Halsmanschette undicht geworden (gerissen!?) und er musste somit abrechen. Tim ist mit Albert zusammen aufgetaucht, wärend die restliche Autowrack Truppe weiter abgetaucht ist.

Die Tauchgänge haben alle, wie geplant, sehr gut funktioniert. Am Sonntag gingen Arne, Marc, Stefan und Roland noch mal an die Galerie. Der Rest der Truppe hatte sich, auf Grund der zum Teil sehr langen Anreise, bereits nach dem Frühstück verabschiedet und sind schon wieder unterwegs.

Anbei noch eine Zusammenfassung über den 133m Tauchgang von Robin und Stefan:

Robin und ich planten einen 133m Rebreather Tauchgang welchen wir anschließend im Zuge des Cavebase-Treffen an der Galerie erfolgreich durchführten. Geplant war, am frühen Samstag morgen am Walchensee einzutreffen um gute Parkplätze zu ergattern. Mit dieser Ausgangssituation hätten wir es mit den schweren Rebreathern um einiges leichter den Tauchgang gemütlich beginnen und enden zu lassen, da wir uns größere Laufwege ersparen würden. Dieser Wunsch wurde glücklicherweise auch erfüllt und wir hatten in top Lage parken können. Sofort wurde begonnen die Stages und Heiztanks im Wasser zu deponieren. Dies ermöglichte uns ein angenehmes Anlegen der Ausrüstung direkt im Wasser. Jedoch sollte sich der große Haufen später noch als Nachteil erweisen.

Zunächst jedoch wurde erst einmal begonnen die Rebreather zusammen zu bauen und diese sorgfältig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Nach all den Vorbereitungen bei strahlendem Sonnenschein, viel Schweiß und guter Laune durch alle Teilnehmer begannen Robin und ich vor der restlichen Mannschaft unseren Tauchgang. Der Grund lag darin, dass nicht alle zeitgleich Platz finden würden am großen Haufen der Stages. So ging's für uns als erstes ins Wasser. Nach und nach wurden die benötigten Stages von uns beiden aufgenommen. Doch dann kam der Schreck. Meine Bottom-Mix-Stage war unauffindbar. Nach weiterem zweimaligen durchsuchen und umwälzt aller Stages stand fest. Sie war definitiv nicht im Pulk. Schnell kam die Idee auf, sie müsste sich gelöst haben und am Fuße der Steilwand auf der Halde zum liegen gekommen zu sein. Diese Möglichkeit wurde ergriffen und es wurde begonnen an der Wand in die Tiefe zu gleiten. Nach kurzer Zeit war die Stage tatsächlich in Sichtweite, Gott sei Dank in nur 12m tiefe. Glück gehabt! Nun konnte der eigentliche Tauchgang planmäßig beginnen.

Gesagt getan. Der Tauchgang führte uns die steil abfallende Geröllhalde folgend in die Tiefe, vorbei am Autowrack um dann am Kreuz hinweg weiter am Gartenzaum vorbei um dann im rechten Winkel einem ins Wasser gestürzten Baum in die Tiefe zu folgen. Nach kurzer unspektakulärer Grundzeit begannen wir den Aufstieg. Der erste Stopp stand bei 108m auf dem Programm. Hier war es imposant mit anzusehen wir Roland, Arne und Marc am Auto eintrafen. Nach kurzem Rudeltauchen rund um das Auto auf ca. 95m verließen uns die drei um ihre Deco einzuleiten. Ab diesem Zeitpunkt begann für Robin und mich ein "einsamer" Tauchgang. Und so kam es, dass wir uns Meter für Meter Richtung Oberfläche herantasteten mit immer länger werdenden Decompressionszeiten. Unterbrochen wurde die Wartezeit nur, als Robin auf 60m feststellte, dass seine Heizung den Dienst quittiert hatte. Jedoch stellt die Heizung bei solchen Tauchgängen nur einen Ausrüstungsgegenstand dar welcher uns die Tauchzeit bequemer machen soll. Solche Tauchgänge sind auch ohne Heizung durchführbar und erfordern eine solche nicht zwingen. So kam es für den restlichen Tauchgang auch, dass Robin den auf die Bequemlichkeit verzichten musste. Der restliche Tauchgang barg wenig Erwähnenswertes. Jedoch hatten wir auf 6m überraschenden und nicht abgesprochenen besuch von Supporttauchern welche uns die Gase für den tiefen Teil des Tauchganges abnahmen. So konnte der restliche 6m Stopp mit relativ wenig Material am Körper absolviert werden.

Danke an den Support!

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

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